Das Vorstellungsgespräch als Windows-Administrator: Diese 10 Fragen erwarten Sie!

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Windows-Administratoren sollten sich gut auf ihr Vorstellungsgespräch vorbereiten

Der Windows-Administrator installiert, verwaltet und wartet IT Systeme auf der Basis von Microsoft Windows. Diese Systeme werden von KMU und Großunternehmen betrieben. Deshalb sind die Anforderungsprofile an Windows-Administratoren je nach Unternehmen ganz unterschiedlich. Sie gehen oft über die üblichen Aufgaben im Bereich der Betriebssysteme hinaus.


Der Windows-Administrator kümmert sich oft auch um:

  • Installation proprietärer Anwendungen
  • Updates und Backups
  • Fehlersuche und -behebung
  • Programmierung kleinerer Anwendungen und Skripte
  • Organisation der Wissensvermittlung
  • Anwenderschulungen
  • Dokumentation
  • Einkauf

Die Aufgabenfelder sind vielfältig und komplex. Die Verantwortung ist hoch. Denn es hängen von der Tätigkeit die Produktivität und Effizienz eines kompletten Unternehmens ab.

Ein Windows-Administrator befähigt alle Mitarbeiter, ihre Aufgaben zu erledigen. Er ist daher auch kommunikativ gefragt. Das Bewerbungsgespräch versucht daher nicht nur, die Kompetenzen des Bewerbers im Bereich der Windows-Systeme zu prüfen. Es klopft auch seine sozialen und kommunikativen Fähigkeiten ab.
 

Als Windows-Administrator sollte man sich gut auf das Job-Interview vorbereiten.

Als Hilfestellung und Anregung haben wir 10 Fragen im Vorstellungsgespräch und entsprechende Antworten zusammengestellt, mit denen man sich als Windows-Administrator einmal befasst haben sollte.
 

1. Beschreiben Sie bitte einmal den typischen Tag eines Windows-Administrators, wie Sie ihn bisher erlebt haben.

Ihr Lebenslauf belegt, über welche Kompetenzen als Windows-Administrator sie verfügen. Bei dieser Frage geht es um mehr. Ihre persönliche Arbeitsweise kommt ins Spiel. Es geht  nicht nur darum, über Tools zur Verwaltung von Windows-Instanzen zu sprechen. Wissen über neue Anwendungen kann man sich aneignen. Herausfinden will Ihr Gesprächspartner an dieser Stelle, nach welchen Prinzipien Sie bei der Arbeit als Windows-Administrator vorgehen.
 

2. Wie würden Sie versuchen, Ihrer Großmutter den Beruf Windows-Administrator zu erklären?

Ist die Großmutter Universitätsprofessorin oder Schneiderin? Entscheidend ist bei dieser Frage, sich in den Wissens- und Erfahrungshorizont des Gegenübers hineinzuversetzen. Menschen, die IT Systeme noch nie benutzt haben, brauchen andere Erklärungen als solche, die den ganzen Tag am Rechner arbeiten. Ebenfalls wichtig: Die Fähigkeit, Ihre Tätigkeit abstrakt zu beurteilen.

Versuchen Sie, sich selbst einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten: Wie funktionieren Windows-Systeme generell? Welche Rolle hat man dabei als Systemadministrator?

Admins müssen komplexe technische Zusammenhänge Mitarbeitern im Unternehmen verständlich machen können. Diese Kollegen nutzen zwar die Systeme - deren Grenzen und Potenziale verstehen sie allerdings nicht immer. Denken Sie an Marketingmitarbeiter, Unternehmenskommunikatoren, Produktmanager oder die Chefetage.
 

3. Welche Anwendungen haben Sie bereits administriert und welche Herausforderungen haben sich dabei ergeben?

Windows-Betriebssysteme laufen zwar auf Servern und stationären PCs, aber die Anwendungen, die darauf aufgesetzt werden, stammen nicht unbedingt aus der Microsoft-Produktfamilie. Daraus ergeben sich Herausforderungen bei der Kompatibilität oder der Nutzung virtueller Server, um entsprechende Querschnittsanwendungen wie Exchange-Server zu nutzen.

Bei seiner Antwort sollte der Windows-Administrator in der Lage sein, empirisch erworbene Kenntnisse darzustellen und technische Details zu formulieren. Unternehmen haben Interesse daran, Bewerber zu finden, die solche Herausforderungen mit Enthusiasmus annehmen. Ein Windows-Administrator kann intelligente Lösungen unter Berücksichtigung von Effizienz, Machbarkeit und Kostenrahmen entwickeln.
 

4. Worin bestand Ihre größte Niederlage und wie sind Sie damit umgegangen?

Diese Frage stellen Personalverantwortliche, um mehr über den Bewerber als Person zu erfahren. Legen Sie sich etwas zurecht, das deutlich macht, wie Sie Krisensituationen einschätzen und überwinden. Menschen, die angeben, so etwas nie erlebt zu haben, wirken unglaubwürdig: Jeder macht mal einen Fehler oder verliert die Nerven.

Ratsam ist es, eine authentische Gegebenheit aus dem privaten Umfeld zu schildern. Allerdings sollten Beziehungskrisen außen vor bleiben. Überreaktion nach einem Verkehrsunfall? Falsch eingeschätzte Rechtslage bei einem Problem mit dem Wohnungsvermieter? Geld an einen Freund verliehen, das man dann abschreiben musste? Solche Erlebnisse, die auf einer emotionalen oder nicht zu Ende gedachten Entscheidung beruhen, zeigen, dass der Windows-Administrator das eigene Verhalten kritisch reflektieren kann und es sich nicht um einen Blender oder Egomanen handelt.
 

5. Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Leitlinien, damit Teams konstruktiv zusammenarbeiten können?

Teamfähigkeit ist in jedem IT Beruf von Bedeutung. Denn viele Aufgaben werden mit unterschiedlichen Spezialisten bewältigt, deren Tätigkeiten ineinandergreifen. Daher nennen Sie hier Erfahrungen, die Sie in Teams gesammelt haben. Effiziente Teams entstehen vor allem dann, wenn:

  • eine offene Gesprächsatmosphäre herrscht, sodass sich alle gleichberechtigt beteiligen können
  • es eine klare Aufgabenverteilung mit abgegrenzten Tätigkeiten und individueller Verantwortung gibt
  • Konflikte sachlich, unhierarchisch und ohne Verletzungen besprochen werden können
  • das Ziel klar ist und der Weg dorthin gemeinsam entwickelt wird
  • alle Meinungen gleich wichtig sind
  • Vorschläge, die verworfen werden, nicht zum Nachteil der Person verwendet werden, die sie vorgebracht hat

Ein guter Windows-Administrator bewertet seine Erfahrungen mit der Arbeit in Teams und seine Rolle darin. Diese umfasst:

  • Moderation divergierender Positionen
  • Übernahme unbeliebter Aufgaben zur Sicherung des Gesamtprojekts
  • Vorschläge zur Überwindung von Kommunikationsproblemen

Das sind Handlungs- und Denkansätze, die Teams voranbringen. Sie zahlen auf die Unternehmensziele ein.
 

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6. Erläutern Sie uns die Vorteile der Windows-Administration mit SCCM.

Wer einen Windows-Server aufsetzt, updated oder optimiert, muss als Windows-Administrator eine Reihe von Aufgaben bewältigen:

  • Ressourcenplanung
  • Systeminventarisierung
  • Planung von Rechnerkapazitäten und Workloads
  • Benutzerverwaltung

Das Unternehmen will, dass der Windows-Administrator das effizient bewältigt. Kosten für Hardware, Software und Arbeitsaufwand dürfen nicht aus dem Ruder laufen.

Ein guter Admin zeigt, dass er Tools wie den Microsoft System Center Configuration Manager (SCCM) wirklich beherrscht. Er setzt sie zum Vorteil des Unternehmens ein. Dabei sollten Themen wie kurze Reaktionszeiten auf Nutzertickets durch automatisierte Prozesse zur Sprache kommen. Gefragt sind auch Prozesse zur Vermeidung von Fehlern.
 

7. Wie sollte Ihrer Meinung nach die IT Abteilung eines Unternehmens optimal strukturiert werden?

"Eine unbequeme Frage", könnte man als Bewerber denken. "Nun wollen die wissen, ob ich ähnlich arbeite, wie sie selbst." Keine Bange. Ziel ist nicht, herauszufinden, ob der zukünftige Windows-Administrator so tickt wie das Unternehmen. Ihr Gesprächspartner will erfahren, ob Sie konzeptionell und strategisch denken.

Daher sollte in Ihrer Antwort zum Ausdruck kommen, vor welchen Herausforderungen IT Abteilungen von Unternehmen stehen. Erklären Sie, wie diese technisch und personell ausgestattet und strukturiert sein sollten.

Als Windows-Administrator zeigt man an dieser Stelle seine Kompetenzen mit Windows-Systemen und Geschäftsanwendungen. Außerdem kann man Probleme und Lösungsansätze diskutieren. Gut sind Beispiele aus eigener Erfahrung, soweit Vertraulichkeit und Diskretion - die immens wichtig sind - das zulassen.
 

8. Nehmen wir an, wir würden Sie als Windows-Administrator einstellen: Was würden Sie als erstes tun?

Wie tritt man als neuer Mitarbeiter in einem Unternehmen auf? Vorgehen nach dem Prinzip "Ich bin der Neue und jetzt wird alles besser"? Schlechter kann ein Einstieg kaum gestaltet werden. Unternehmen benötigen die kritische Sicht auf das Vorhandene. Sie haben aber auch Angst vor Veränderung. Ein neuer Mitarbeiter löst immer Unsicherheiten im Team aus. Perfekt ist eine Antwort, die sich in Richtung bewegt:

"Erst einmal werde ich mit den Kollegen das persönliche Gespräch suchen, um mir ein valides Bild der Lage zu verschaffen."

Wertschätzung des Teams, Einsicht in den Mangel, am Anfang zu wenig über das Unternehmen zu wissen, Strategien, Wissenslücken schnell zu schließen - das sind Antworten, die überzeugen.
 

9. Sie können ein Windows-Projekt rechtzeitig und unvollständig oder vollständig und verspätet abschließen. Wofür entscheiden Sie sich?

Es kommt immer auf die Umstände an. Als zukünftiger Windows-Administrator gilt es, mit stringenten Kriterien ein abgewogenes Urteil zu fällen. Oberste Leitlinie ist der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens.

Bei problematischen Projekten müssen Gewinne und Verluste, die kurz- oder langfristig erwachsen, in mehreren Szenarien gegeneinander abgewogen werden. Letztlich wird man im Team auf der Basis aller Fakten und Lösungsansätze entscheiden. Gemeinsam wird man herausfinden, welcher Weg der optimale ist  – für das Unternehmen, für die Mitarbeiter, für das Team.

Eine gute Antwort auf diese Frage im Vorstellungsgespräch besteht also im Kern nicht darin, für welche Möglichkeit sich der Bewerber entscheidet. Relevant ist, dass er den Weg beschreibt, eine tragfähige, nachvollziehbare Entscheidung zu fällen.
 

10. Fehler bei Windows-Systemen treten nahezu unvermeidlich auf. Wie gehen Sie damit um?

IT-Systeme sind komplex. Kleinste Fehler können große Wirkung entfalten. Dies gilt insbesondere für Business-Anwendungen. Bei ihnen ist eine große Anzahl von Mitarbeitern betroffen. Fehler durch Ausfälle bei der Hardware oder Softwareeinstellungen bedrohen dann den Unternehmenserfolg.

Windows-Administratoren müssen Probleme schnell erkennen und ausmerzen.

Der Windows-Administrator muss fähig sein, Fehlermeldungen von Nutzern einzuschätzen oder Meldungen durch automatisierte Monitoringtools zu interpretieren.

  • Ist das Problem chronisch oder durch individuelle Fehler entstanden?
  • Ist die eingesetzte Hardware herstellerseitig fehleranfällig oder hat die IT Abteilung versagt?
  • Lassen sich Regressansprüche anmelden oder müssen Unternehmensressourcen eingesetzt werden?

Unternehmen brauchen Problemlöser, die wissen, was sie tun und die Hebel an den richtigen Stellen ansetzen.